Direkt am nächsten Tag, nachdem ich die Einstellunsgzusage
vom Senat bekommen hatte, kam auch die E-Mail von meinem zukünftigen
Schulleiter. Ich war für eine Grundschule in einem der Berliner Außenbezirke
ausgewählt worden.
Als erstes kam bei mir Freude auf, Grundschule und keine
Sekundarstufe wohlmöglich noch mit Physik!
Dann hab ich nachgeschaut, wo die Schule liegt und habe
erstmal einen Schreck bekommen. Fast schon in Brandenburg in einer dörflichen
Atmosphäre. Eine Gegend mit der ich, als Berlinerin aus Schöneberg, noch keine
Erfahrungen gemacht habe. Eine S-Bahn Station immerhin fußläufig in der Nähe.
Dann die Zweifel, aufs Dorf ziehen möchte ich aber nicht.
Nach einigem Überlegen, das Fazit: Ich kann ja in Pankow, Mitte Wedding eine
Wohnung S-Bahn Ring nahe mit guter Anbindung suchen, dann ist es auch nicht
weiter von meinen Freunden, Familie und anderen Begebenheiten als meine letzte
Wohnung in Tempelhof. Weiterhin ist die Schule eindeutig keine
Brennpunktschule, was für mich als Quereinsteiger ein sehr positiver Punkt ist.
Zum Thema Brennpunktschulen ist in den Medien viel berichtet worden, und die
GEW hat mitgeteilt: "Die Quereinsteiger sind vor allem an
Brennpunktschulen gelandet, an denen die ausgebildeten Lehrer nicht anfangen
wollten." Also zunächst mal mein Standpunkt: Glück gehabt!
Nach einem Telefonat mit dem Schulleiter, war ein Termin zur
persönlichen Vorsprache ausgemacht und meine Aufregung groß.
An dem Tag bin ich also aus dem Süden Berlins in den Norden
Berlins gefahren (1h Fahrtzeit) und knappe 45 Minuten zu früh gekommen, da ich
mit S-Bahn Störungen gerechnet hatte. Mein erster Eindruck der Schule, war
„hui, was ist denn das für ein Kasten?“. Die Schule war ein Quader auf einer
relativ offenen Fläche. Beim näheren Hinschauen konnte man aber erkennen, dass
viel gemacht worden ist, wie ein relativ neuer Spielplatz und
Tischtennisplatten. In der Schule habe ich erstmal eine Lehrerin fragen müssen,
wo es denn lang geht. Die Lehrerin machte einen sympathischen Eindruck und
erklärte mir den Weg. Der Teil mit dem Lehrerzimmer und dem
Schulleitungszimmern war durch eine Glastür abgetrennt und man musste klingeln
um Zugang zu bekommen. Ich wurde durch den Sekretär – ein männlicher Sekretär,
das machte bei mir gleich einen positiven Eindruck – eingelassen und wurde auch
fast direkt zum Schulleiter in das Büro geführt.
Der Schulleiter und die stellvertretende Schulleiterin
begrüßten mich freundlich und ich sollte mich nochmal kurz vorstellen, da die stellvertretende
Schulleiterin mich ja noch nicht kannte. Dann erzählte der Schulleiter kurz,
wofür ich gebraucht werde, nämlich Mathe, Deutsch und Naturwissenschaften. Mathe
und Deutsch nur in der 4. Bis 6. Klasse und NaWi ab der 5. Klasse.
Der Schulleitung war auch nicht klar, wie der Quereinstieg
jetzt weiter abläuft bezüglich des berufsbegleitenden Referendariats. Da ich
natürlich keine schulische Lehrerfahrung habe, fragte ich, ob ich mal im
Unterricht hospitieren dürfe. Das wurde von der Schulleitung begrüßt und wir
machten einen Termin aus für meine Hospitation.
Beim nächsten Mal Gedanken, Fragen und Informationen zum
Quereinstieg
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