Sonntag, 11. November 2018

Noch immer Lehrerin...

Ich bin noch immer dabei. Im Moment sieht die Welt auch etwas besser aus, als beim letzten Mal, aber es hat sich auch einiges geändert. 

Ferien:
Ich hatte diese Sommerferien mal Zeit mich zu entspannen und 3 Wochen nichts für die Schule zu tun. Das liegt tatsächlich daran, dass ich NaWi mittlerweile einmal komplett durch habe und 80% meines neuen Stundenplans NaWi sind. Da musste ich entsprechend nicht von Null anfangen, sondern konnte auf dem, was ich hatte aufbauen.

Mehrarbeit:
Ist immer noch anstrengend, besonders wenn viel auf einmal kommt. Nach den Sommerferien sind ja immer viele Termine - Tag der offenen Tür, Einschulung, Schulkonferenzen und Versammlungen, Elternabende etc. Jetzt vor Weihnachten gibt es noch Weihnachtsfeiern, Lehrersprechstunden etc. Das hört also nie auf. Bei mir hat sich aber der Stundenplan stark gebessert, so dass ich nicht mehr so viel Pausen zwischen Terminen habe und dadurch nicht nach Hause fahre und dann nochmal zurück in die Schule muss. Das ist deutlich angenehmer!

In meiner Schule wird jetzt auch durch die Schulleitung etwas mehr Acht gegeben auf Teilzeitkräfte und Mehrarbeit und man muss nicht jedes Mal um sein Recht kämpfen. Das besagt übrigens bei angestellten Teilzeitkräften, dass diese ab der 1. Stunde Mehrarbeit bezahlt werden müssen. Eigentlich sollte ich mir entsprechend die vielen Stunden aus dem letzten Jahr einfordern... Macht man ja aber nicht. Die wissen schon warum sie solche Rechte nicht deutlicher kommunizieren...
Da ich dies Jahr keine neuen Klassen habe, sind die Kinder und Eltern meinen Stil gewohnt und bisher gibt es auch da weniger Gesprächsbedarf. Dadurch ist auch diese Belastung etwas weniger geworden.

Das heißt nicht, dass ich mit meiner Wahl nun komplett glücklich bin, aber die Situation hat sich etwas gebessert. Allerdings kommen im nächsten Halbjahr wieder Projekte etc. auf uns zu, so dass es wieder deutlich anstrengender werden wird/kann. Und das nächste Schuljahr wartet bestimmt und alles kann wieder schlechter werden, aber! das ist keine Einstellung. Jetzt erstmal ist es halbwegs harmlos und ich sollte das "Genießen", so lange es anhält.

3 x auf Holz klopf für alles positive was ich aufgezählt habe.

Da ich aus dem Quereinstieg mittlerweile fast ein Jahr raus bin und entsprechend keine direkte Erfahrung mit den jetzigen Bestimmungen und Regulierungen, kann ich diesbezüglich auch nicht wirklich mehr helfen. Daher werden möglicher zukünftige Blogeinträge eher allgemein ums Lehrerdasein gehen, als um den Quereinstieg. Wie man an den älteren Blogeinträgen sehen kann, wird es auch immer weniger werden, da vieles schon gesagt wurde.
Ich wünsche jedem, der den Quereinstieg versuch viel Erfolg und Glück, dass er/sie in eine geeignete Schule kommt!

Samstag, 4. August 2018

Ich muss mal meckern...

Die Quereinsteiger sind nicht Schuld an der Misere in der sich die Schullandschaft befindet!
Wenn ich höre, dass in einigen Schulen über die Quereinsteiger gemeckert wird und wie unfair es doch sei, kann ich nur sagen: Ja sicher. Aber stellt euch vor es gäbe die Quereinsteiger nicht. Wenn ich sehe, was passiert, wenn bei uns mal einer krank ist, dann bin ich dankbar, dass in meiner Schule "nur" eine Lehrerstelle unbesetzt ist. In anderen Schulen sind es 7 oder mehr. Wie man da überhaupt noch arbeiten kann, ohne sich kaputtzumachen, weiß ich nicht. Da gib es keine Doppelsteckungen mehr, auch nicht in den jahrgangsübergreifenden Klassen, da gibt es keine integrations- oder Förderstunden mehr und alle müssen die Stunden ausreizen, die man als unbezahlte Überstunden machen muss... Da sollte man doch froh sein, wenn da ein Quereinsteiger steht, selbst wenn der Schwellenpädagogik macht.

Übrigens sind in meinem Hauptseminar die besten Abschluss Noten bei Quereinsteigern gelandet. Und die Prüfungen und Anforderungen waren die gleichen. Was daran liegt, denke ich, dass die Quereinsteiger in den entsprechenden Fachgebieten nicht nur mehr Wissen haben (NaWi im Lehrerstudium kann nicht mit einem Vollzeit NaWi-Studium konkurrieren. Muss es ja eigentlich auch nicht, nur wenn es um den Stoff geht, sind die Quereinsteiger im Vorteil), sondern auch noch praktische Anwendungserfahrung. Entsprechend fällt es den meisten leichter, dies in der Schule anzubringen und den Unterricht verständlich und handlungsorientiert zu gestalten.

Und ja, es fehlt komplett an der Pädagogik und an der Didaktik Ausbildung und man hat keinerlei Idee, was da sonst noch so auf einen zukommt. Ich habe in der Zeit genauso viele "echte" Lehramtsstudenten erlebt, die mit dem Beruf nicht klargekommen sind, wie Quereinsteiger. Denn Lehrer werden ist in der Tat nicht sehr schwer (im Moment), Lehrer sein hingegen sehr... Es ist ein Beruf, der vielfältige Aufgaben mit sich bringt: Unterrichtsvorbereitung (wieviel Stoff passt in eine Stunde, wie erklär ich es, damit die Schüler verstehen, was müssen sie schaffen, was gebe ich Kindern die früher fertig sind und was mach ich mit meinem Inklusionskind?), Elterngespräche (von fordernd, über anschuldigend, bis zu verzweifelt kann alles vorkommen und man muss dem höflich gegenüber stehen, auch wenn einige Eltern frech werden), Dienstbesprechungen, Projekte (je nach Themengebiet einfach zu bedienen oder – wenn es einem nicht liegt – schwer), Wandertage, Klassenfahrten, Theateraufführungen der Schule, Klassenarbeiten vorbereiten und korrigieren etc. Es ist sehr viel, was der Beruf mit sich bring und ich war da definitiv nicht drauf vorbereitet.
Denn das Lehrerbild, was man so hat, ist falsch.

Damit komme ich zu den Ferien. Ferien? Hatte ich in den 3 Jahren, die ich jetzt dabei bin genau 2 Wochen. Und damit meine ich Zeit, die ich gedanklich und praktisch nicht mit Schule verbringe. Eben Ferien. In allen anderen Jobs hatte ich mehr Ferien und auch mehr Freizeit. Ich hatte Wochenenden, die frei waren. Das hab ich jetzt alles nicht mehr.

Übrigens, was auch vielen nicht klar ist, wenn ein Lehrer mit seiner Klasse auf Klassenfahrt fährt ist das nicht nur Arbeit, sondern auch Mehrarbeit. Denn in welchem Beruf ist man tagelang 24h auf Arbeit? Eine Klasse mit 30 Kindern im Schullandheim muss betreut werden, wenn sich wer wehtut muss er versorgt werden, wenn jemand streitet muss der Streit geschlichtet werden, wenn jemandem langweilig ist, muss für Abhilfe gesorgt werden, wenn jemand nicht schlafen kann, muss geholfen werden, wenn jemand Heimweh hat, wenn jemand krank ist, wenn was kaputt gegangen ist, wenn was nicht schmeckt, wenn was nicht klappt, wenn jemand vor etwas Angst hat, etc. etc. etc. Das ist kein Urlaub. Das ist Arbeit. Und wenn die nicht gut vorbereitet ist und man viel zu tun hat langweilen sich die Kinder und dann wird es schlimm. Und das ist Arbeit die man 24 Stunden tut, denn die Kinder machen gerne mal durch, oder können nicht schlafen etc.  Und die Klassenfahrt muss geplant werden und bezahlt werden. Und bezahlt wird sie nicht direkt von Eltern, sondern der Lehrer darf erstmal sammeln und was, wenn Eltern nicht zahlen? Ob aus Vergesslichkeit, Geldnot oder einfach Desinteresse? Dann darf der Lehrer aus eigener Tasche vorschießen. Entsprechend empfinde ich die Forderungshaltung einiger Eltern als Frechheit. Man kann höflich und freundlich fragen, aber zu kommen und zu verlangen, führt dazu, dass ich noch weniger Lust darauf habe.

Gut. Um auf die Quereinsteiger zurückzukommen, ich bin mir sicher, dass „echte“ Lehramtskandidaten eine bessere Idee davon haben, was auf sie zukommt. Und dennoch gibt es auch da welche, die eher ungeeignet sind und rechtzeitig aufhören. Ist im Leben so. Manchmal sucht man sich das richtige aus und manchmal eben nicht. Und wer sein Leben mag, sucht sich etwas anderes. Und wer weitermacht und unglücklich wird, kommt in eine Teufelsspirale, da der Unterricht und der Rest immer anstrengender wird, je unglücklicher man ist und das macht noch unglücklicher. Und zumindest für mich ist der feste Job da kein Argument. Übrigens ist man in Berlin Angestellter und nicht Beamter und insofern ist der Job auch nicht sooo sicher, dass ich einen Burnout riskieren möchte. Denn als angestellter Lehrer kann man auch nur (ich glaube es sind) 3 Monate bezahlt im Krankenstand sein. Beamte können ja (soweit mir berichtet wurde) ein Jahr bezahlt krank sein.

Übrigens sind Quereinsteiger mit 2. Staatsexamen für Lehrer nicht mehr Quereinsteiger. Entsprechend wurde ich in meiner Schule ganz normal eingesetzt, wie alle anderen auch. Den Anfänger Bonus habe ich nicht mehr. Allerdings darf ich natürlich fragen, wenn mal wieder irgendwas passiert ist, was ich noch nicht hatte. Und meine Kollegen geben dann auch gerne Tipps.

So genug gemeckert.

Als Anmerkung für alle, die überlegen Lehrer zu werden: Ich bin mittlerweile wieder aktiv auf Jobsuche, denn ich möchte nicht den Rest meines Lebens in einem Job verbringen, dem ich so wenig positive Gefühle entgegenbringe. Und auf Grund der Aussagen meiner Schüler, einiger Eltern und meiner Kollegen gehe ich davon aus, dass ich meinen Job gut mache! Ich bin nicht inkompetent. Aber ich bin nicht glücklich.

Bin ich froh aus der Situation - einen festen Job zu haben - mich herausbewerben zu können? Ja. Aber dabeibleiben möchte ich dauerhaft trotzdem nicht…

Montag, 30. April 2018

Thema Verbeamtung und Quereinstieg

Rechtlich gesehen ist ein Quereinsteiger nach Beendigung des Vorbereitungsdienst und mit Staatsprüfung für das Lehramt gegenüber den Lehrern mit "normaler" Laufbahn gleichgestellt. 

Entsprechend sollten Quereinsteiger auch verbeamtet in den Bundesländern, die noch Lehrer verbeamten. In Berlin und Sachsen werden momentan weder Quereinsteiger mit Staatsprüfung noch Lehramtsstudierte mit Staatsprüfung verbeamtet.  


In Berlin werden Quereinsteiger im Vorbereitungsdienst nicht auf Probe verbeamtet, die studierten Referendare werden auf Probe verbeamtet. Quereinsteiger müssen vor Beginn des Vorbereitungsdienst festangestellt in einer Schule sein. Es gibt Vorteile im Vorbereitungsdienst nicht verbeamtet zu werden, zum Beispiel, dass der Wechsel von gesetzlicher in private Krankenkasse und zurück entfällt. Die private Krankenkasse ist wohl für verbeamtete Lehramtsanwärter deutlich billiger im Referendariat, wird aber nach Festanstellung deutlich teurer, da sie nicht verbeamtet werden und keine Beihilfe kriegen. 


Um in anderen Bundesländern verbeamtet zu werden, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden  (siehe für Berlin S. 43 hier: Lehrbrief_Beamtenrecht_Berlin.pdf ).
Dazu gehören neben entsprechender Ausbildung

  • die deutsche Staatsbürgerschaft
  •  strafrechtliche Unbescholtenheit
  • ein bestimmtes Höchstalter
  • körperliche und geistige Eignung

Die einzelnen Bundesländer haben diesbezüglich einige Unterschiede. Zum Beispiel das Höchstalter liegt in einigen Bundesländern bei 50, in anderen geht es nur bis 32 (siehe Hoechstaltersgrenze_Verbeamtung.pdf ). Gesundheitlich wird wohl auf den BMI geachtet und auf mögliche chronische oder psychische Krankheiten. 


Da Quereinsteiger im Allgemeinen eher älter sind und entsprechend möglicherweise gesundheitliche Probleme in ihrer Vergangenheit hatten, kann es gut sein, dass sie auf dieser Basis nicht verbeamtet werden. 

Dann gibt es ja auch noch sogenannte Seiteneinsteiger. Die gehen direkt in den Lehrberuf ohne Referendariat und Prüfung und haben entsprechend keine Staatsprüfung für das Lehramt abgelegt. Die werden im Allgemeinen schlechter bezahlt und können als Lehrer nicht verbeamtet werden, da die die rechtlichen Voraussetzungen nicht erfüllen. Seiteneinsteiger gibt es zumindest in Berlin nur in Privatschulen, da öffentliche Schulen fast nur Quereinsteiger festeinstellen. Es gibt sogenannte PKB-Kräfte, also Vertretungslehrer, aber das ist nochmal eine ganz andere Hausnummer, was mit denen so gemacht wird…


Aber wie gesagt, es gibt einige Bundesländer, die gar nicht mehr verbeamten. Das finde ich aber das geringste Problem beim Quereinstieg. 

Es gibt deutliche Vor- und Nachteile der Verbeamtung (aus: Umfrage Beamtenstatus für lehrer )

Vorteile:

  • Zahlen  keine Sozialversicherungsabgaben und bekommen entsprechend  mehr Geld netto als angestellte Lehrkräfte
  • Sind meist  privat krankenversichert, was auf Grund der Beihilfe ähnlich viel kostet wie eine gesetzliche Versicherung, aber mehr Leistungen bietet.
  • sind quasi unkündbar (es gibt einige Ausnahmen, die es doch möglich machen)
  • bekommen eine höhere Rente
Nachteile:
  • sie unterliegen der Gehorsamspflicht
  • haben eingeschränkte Bürgerrechte und dürfen zum Beispiel nicht streiken
  • Sie dürfen sich im Dienst nicht politisch äußern/betätigen
  • Und durch ihr Verhalten das Ansehen des Staates nicht beschädigen (wobei ich glaube, da würde auch ein angestellter Lehrer Probleme bekommen…)

Ich denke, dass es für jeden ein starkes Sicherheitsnetz ist verbeamtet zu sein. Wenn ich aber mir überlege, dass Beamte unkündbar sind und mir anschaue, wie einige Beamte sich verhalten, finde ich, dass das nicht sinnvoll ist. In jedem anderen Beruf musst du Leistungen erbringen, um deinen Job zu rechtfertigen. Ich muss gestehen, dass ich an meiner Schule keine Lehrer habe, die sich sehr hängen lassen, aber wenn ich mir die Senatsverwaltung anschaue und was da so abgeht sieht das schon ganz anders aus. Entsprechend denke ich, wenn man die Verbeamtung abschafft, dann bitte für alle.


Diese Umfrage zum Status zeigt deutlich, dass es hauptsächlich Betroffene sind, die den Beamtenstatus sinnvoll finden: Lehrer Beamtenstatus Umfrageergebnis

  • 49% Beamte Lehrer + 2% andere Beamte=  51% Beamte haben an der Befragung teilgenommen.
  • 49% Beamte Lehrer + 20% angestellte Lehrer=  69% Lehrer haben an der Befragung teilgenommen.

  • 57% der Befragten finden es sinnvoll, Lehrer zu verbeamten.
Wenn ich mir die Zahlen oben ansehe, kann ich mir denken, wer hauptsächlich in den 57% steckt, die es sinnvoll finden. Lehrer und Beamte… Diejenigen, die es  schon sind oder gern wären.

Dienstag, 6. Februar 2018

Nach 2,5 Jahren eine Bilanz


Schon fast 2,5 Jahre ist es her, seitdem ich diese Reise begonnen habe. Wie sieht es bei mir jetzt aus?
Ich bin immer wieder kurz davor auszusteigen, zu kündigen und dem ganzen Mist den Rücken zuzukehren. Warum?

Hier eine Zusammenfassung:

  • Mein Schulleiter hat leider keinerlei Kommunikationskompetenzen oder Kompetenzen im Umgang mit Menschen (oder Kindern). Wenn er auf einen zukommt, zieht sich alles zusammen und man erwartet das Schlimmste. Und das Schlimmste können Kleinigkeiten sein. Die werden einem um die Ohren geknallt, als hätte man ein Verbrechen begangen. Er schleicht während des Unterrichts durch die Gänge und lauscht an Türen, wie der Unterricht so klingt. Er erklärt einem, dass man Pflichten hat und man vor der Stunde im Klassenraum zu sein hat und macht ein Riesentheater in scharfem Ton daraus. Dass derjenige vielleicht Pausenaufsicht hatte und nochmal auf Klo muss kann dann gar nicht mehr angebracht werden. Er darf aber all diese Dinge. Er darf Mittagessen gehen und die Konrektorin in seine Klasse solange schicken. Er darf Arzttermine machen, wenn Meetings angesetzt sind. Er macht niemals Pausenaufsichten. Ich könnte noch lange weitermachen, denn dieser Mensch ist entsetzlich. Übrigens, wenn er dann mal Kritik bekommt, sind immer die anderen Schuld.
Bildergebnis für schulleiter
  • Die Eltern sind zum Großteil völlig in Ordnung. Meistens nur auf nette Weise besorgt, ob es ihrem Kind gut geht. Leider hat man in fast jeder Klasse mindestens ein, wenn nicht zwei Elternteile, die auch nicht gelernt haben, dass man mit Honig fliegen fängt. Da werden Termine am Abend vorgeschlagen (wir sind keine Ganztagsschule) und es wird nicht um einen Termin gebeten, da wird der Lehrer gefragt, was er/sie denn falsch macht, wenn das Kind im Unterricht stört und die Schulstrafen nicht wirken (wo laut Kind das "zu Hause eh keinen interessiert"), da wird ein Ton angeschlagen, der sich gewaschen hat und es wird gedroht die Lehrer am schwarzen Brett der Kirche anzuprangern. Und da muss man es erstmal hinbekommen diese wenigen Eltern auszublenden und an die vielen netten Eltern zu denken. Das ist leider schwer hinzubekommen. Man sitzt also dann zu Hause und ärgert sich und überlegt und wälzt die Gedanken im Kopf hin und her.
    aus: http://www.magazin-schule.de/magazin/wir-muessen-reden/
  • Ich bin mit meinen 2,5 Jahren nach Abschluss noch nicht soweit, dass ich alle Fächer in allen Klassen einmal durchgemacht habe. Entsprechend bin ich immer noch an einem Punkt, wo die Unterrichtsvorbereitung einen Löwenteil meiner Zeit auffrisst. Also arbeite ich momentan trotz Reduzierung meiner Stelle auf 70% deutlich mehr als 40 Stunden die Woche. Wochenenden, die komplett arbeitsfrei sind, hatte ich schon lange nicht mehr. Und das alle sagen "das wird besser, wenn du alle Fächer durchgemacht hast" macht mir eher Angst, denn mir fehlen noch 2 Jahre Mathe, und 3 Jahre Deutsch. Und man kann ja zusätzlich auch noch jederzeit ein fachfremdes Fach aufgebrummt bekommen. Also könnte man mich zum Beispiel für Englisch, Kunst, Musik, Sport etc. einteilen, obwohl ich das nie gelernt habe. Das bedeutet, ich habe noch mindestens 2 Jahre um Mathe komplett gemacht zu haben. Falls uns irgendwann die Deutschlehrer fehlen sind’s nochmal 3 Jahre Deutsch etc. Ich kann also erstens nicht wirklich absehen, wann es "einfacher" wird und zweitens sind 2 Jahre mit einer solchen Belastung nicht gerade etwas, wozu ich sagen kann: Ach ja nur noch 2 Jahre, dann wird es besser. Die 2 Jahre sind 2 lange Jahre...
  • Bildergebnis für unterrichtsvorbereitung
    aus: http://docplayer.org/44574458-Studienseminar-hildesheim-hinweise-zur-schriftlichen-unterrichtsvorbereitung.html

  • Die Klassen werden immer voller. Ich habe als Klassenleitung eine Klasse mit 28 Kindern. Die in unserem Klassenraum minimal Platz haben. Wenn von neuen Methoden, Stuhlkreis, Unterricht in Bewegung gesprochen wird, kann ich nur armselig lächeln. Das geht bei uns in den Räumen nicht. Ich bin dankbar, wenn die Kinder auf dem Weg zum Mülleimer sich nicht ausversehen anrempeln oder gegen die Schulmappen treten. Denn das gibt jedes Mal lauten Streit. Ich bin dankbar, dass meine jetzige Klasse nur ein Drittel Jungs hat, so dass ich die möglichst weit voneinander hinsetzen kann und dass beiden Mädchen alle meistens lieb und nett sind. Sonst wäre das Leben noch schwerer.

  • aus: https://www.linkedin.com/pulse/classroom-engagement-vs-controlled-chaos-barbara-obata
  • Es kommen zum Unterrichten, Unterrichtsvorbereitung und Nachbereitung (Korrigieren, was geht das nächste Mal besser, Antworten auf Kinderfragen suchen etc.) und Elternkontakt noch jede Menge Zusätzliche Aufgaben dazu: Fachkonferenzen (2-3x im Jahr), Dienstbesprechungen (ca. 12x), Gesamtkonferenzen (4x), Präsenztage (3), Einschulung, Tag der offenen Tür, Sponsorenlauf, Lehrersprechstunden, Sprechstunden für Kinder die aufs Gymnasium wollen (4.+6. Klasse), Weihnachtsfeier, Studientag, Elternabende, Beratungen zu Schulcurriculum und speziellen Projekttagen etc. etc. und pipapo. Ich komme momentan mit meiner Teilzeit von 20h statt 28h (Vollzeit) auf lockere 40 Stunden die Woche. Laut meiner Teilzeit (71%) sind das pro Woche 11 Überstunden... und da sind die Ferien schon rausgerechnet...Übrigens habe ich bisher in den 2,5 Jahren genau 5 Wochen Ferien gehabt, in denen ich keine Unterrichtsvor- oder Nachbereitung zu tun hatte. So wenig Ferien hatte ich bisher in noch keinem Job!
citropresse.gif (18028 Byte)
aus:https://www.tresselt.de/personalrat.htm

    • zu "guter" Letzt habe ich es satt, dass ich mich um jeden Wunsch (auf den ich ein Recht habe) mit der Senatsverwaltung rumschlagen muss. 
      • Das fing an mit dem Vermögenswirksamen Sparen, was EIN JAHR gebraucht hat und DREI EINSCHREIBEN bis ich das endlich zugesagt bekommen habe. Und dann hat die Senatsverwaltung rückwirkend für das Jahr die sämtlichen 12 normalerweise monatlichen Einzahlungen auf einen Schlag abgebucht ohne das zu kommunizieren. Und ich saß da und konnte sehen, wie ich mit dem restlichen Gehalt zu Rande kam. Hätte ich irgendwas Wichtiges bezahlen müssen in dem Monat hätte ich es nicht gekonnt...
      • Es geht weiter mit der Vollzeitbezahlung während meiner Begleitungen von Klassenfahrten. Ich habe freundlicherweise letztes Schuljahr 3 Klassenfahrten begleitet, da die ursprünglichen Begleitungen ausfielen. Dafür habe ich per Antrag Vollzeitbezahlung zugesagt bekommen, da ich eigentlich Teilzeit arbeite. Diese Vollzeitbezahlung ist bis heute nicht gekommen. Nachfragen ist schwierig, da ich bislang nur 1x in 25 Anrufen tatsächlich jemanden ans Telefon bekomme. Das bedeutet auch da muss wohl wieder ein Einschreiben ran...
      • Letztes Jahr wurde zwischen GEW und Senat eine Vereinbarung getroffen, dass alle Grundschullehrer, die Ihre Ausbildung nach 2014 begonnen haben, ab August 2017 die Gehaltseinstufung E13 bekommen. Das sind netto mal eben 252 € mehr bei Vollzeit. Erstens habe ich bis heute nichts von E13 gesehen, ich werde immer noch E11 bezahlt. Obwohl ich per Telefon und per Email mehrfach vertröstet wurde. Nun habe ich von einer Freundin mittgeteilt bekommen, dass ihr Schulleiter im Lehrerzimmer einen Brief der GEW ausgehängt hat, in dem steht, dass die Senatsverwaltung eine Frist festgelegt hat, in der man offiziell seinen Anspruch auf E13 statt E11 kundgetan haben muss, da man sonst seinen Anspruch verliert. Doch nicht nur den Anspruch auf E13 sondern zusätzlich den Anspruch auf E13 mit Berlin-Zulage. Die Berlin-Zulage sind nochmal knapp 500€ mehr netto. Entsprechend verliert man den Anspruch auf 752€ mehr Gehalt, die laut vorhergehendem Aushang vom Senat selber automatisch bis Dezember hätte ausgezahlt bekommen sollen... Also wieder ein Einschreiben abgeschickt, um meinen Anspruch offiziell kundzutun. Was mich ärgert ist 1. das die Senatsverwaltung diese Frist nicht mitgeteilt hat, sondern ich um Ecken davon erfahren muss. 2. Warum gibt es diese Frist überhaupt und wieso setzt die Senatsverwaltung eine Frist von 6 Monaten fest, wo sie doch Überbezahlungen bis 3 Jahre zurückverlangen können? Wo ist da die Fairness? 3. Einige haben E13 tatsächlich automatisch bekommen, wieso müssen andere darum kämpfen und sogar Fristen beachten?
Ich bin momentan noch in der Phase, in der ich mir sage, es ist eine Festanstellung. Du wolltest eine Festanstellung. Aber sehr lange reicht das nicht mehr aus...